Hinter unseren beiden Orchestern, der Kleinen Harmonie und der Harmonia Leipzig, steht ein gemeinnütziger Verein mit einem ehrenamtlichen Vorstand und vielen engagierten Mitgliedern. Das Herzstück unserer Vereinsstruktur ist das Organisationsteam, indem sich jedes Vereinsmitglied einbringen kann. Egal ob es für ein Projekt, eine Aufgabe, einen Bereich oder zur Unterstützung bei einzelnen Tätigkeiten ist – Jede*r ist ein wichtiger Teil unseres Vereinslebens.
Um den Überblick und die Aufgabenteilung zu verbessern, gibt es die folgenden selbstorganisierten Bereiche:
Eine Leidenschaft für Harmonie
So vielfältig ist die Harmonie in unserem Sprachgebrauch und in all ihren Facetten ebenso wichtig für unsere Gemeinschaft, sodass sie selbst namensgebend für uns geworden ist.
Harmoniemusik
Die klassische Harmoniemusik umfasst Werke von Komponisten wie Mozart, Haydn und Beethoven, die für diese Art von Blasensembles geschrieben haben.
Sinfonische Blasmusik
Heute wird Harmoniemusik oft synonym mit sinfonischer Blasmusik verwendet, die von größeren Blasorchestern aufgeführt wird. Diese Orchester umfassen Holz- und Blechblasinstrumente sowie Schlagzeug und auch andere Instrumente wie Kontrabass und Harfe.
Harmonielehre
Regeln und Prinzipien, wie Akkorde gebildet und miteinander verbunden werden, um harmonische Fortschreitungen in der Musik zu schaffen.
Ausgeglichenheit
Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen verschiedenen Aspekten des Lebens, wie Arbeit, Freizeit, Familie und persönlichen Interessen.
Kooperation
Ein harmonisches und produktives Arbeitsumfeld, in dem alle Beteiligten gut zusammenarbeiten.
Synergie
Das positive Zusammenwirken von verschiedenen Kräften oder Faktoren, das zu besseren Ergebnissen führt als die Summe der Einzelleistungen.
DIE SINFONISCHE BLÄSERMUSIK
Renaissance
Die Geschichte der sinfonischen Bläsermusik beginnt bereits in der Renaissance. In dieser Zeit waren Bläserchöre in Europa weit verbreitet und wurden vor allem für festliche Anlässe und Zeremonien genutzt. Diese Ensembles bestanden vorwiegend aus Zinken, Posaunen und Schalmeien und spielten sowohl in sakralen als auch in weltlichen Kontexten. Die Besetzungen waren flexibel, und oft wurden verschiedene Blasinstrumente kombiniert, um den gewünschten Klang zu erzeugen.
Barock
Mit der Barockzeit entwickelte sich die Bläsermusik weiter. Besonders in der höfischen Musik fanden Ensembles aus Naturhörnern, Trompeten und Oboen ihren Platz. Komponisten wie Georg Philipp Telemann oder Johann Sebastian Bach nutzten Bläser in ihren Orchesterwerken, und es entstanden erste eigenständige Werke für Bläserensembles. Die Barockmusik legte großen Wert auf Pracht und Klangfülle, was in den Bläserensembles dieser Zeit widergespiegelt wurde.
18. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert erlebten Harmoniemusiken eine Blütezeit. Diese Musik, die vor allem für höfische und militärische Anlässe komponiert wurde, bestand in der Regel aus einem Ensemble aus Oboen, Klarinetten, Hörnern und Fagotten, das mitunter durch weitere Instrumente ergänzt wurde. Haydn, Mozart und Beethoven schrieben bedeutende Werke für solche Bläserbesetzungen, die einen wichtigen Vorläufer des modernen Blasorchesters darstellen. Die Harmoniemusiken prägten mit ihrem klaren Klang und ihrer Ausgewogenheit die Entwicklung der sinfonischen Bläsermusik entscheidend.
19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert setzte sich die Weiterentwicklung der Bläsermusik im Kontext der Militär- und Stadtmusiken fort. Blasorchester, die vor allem in Marschmusik und offiziellen Zeremonien zum Einsatz kamen, etablierten sich zunehmend. Die Industrialisierung ermöglichte zudem die Massenproduktion von Blechblasinstrumenten, was die Verbreitung von Blasorchestern weiter förderte. In dieser Zeit wurden die Besetzungen der Orchester zunehmend standardisiert. Trompeten, Hörner, Posaunen, Tuben, Klarinetten, Oboen und Querflöten, begleitet von einer umfangreichen Schlagwerkgruppe, bildeten den Kern des modernen Blasorchesters.
20. Jahrhundert
Im Laufe des 20. Jahrhunderts erreichte die sinfonische Bläsermusik eine neue künstlerische Dimension. Die Militärkapellen entwickelten sich zu sinfonischen Blasorchestern mit einem großen Repertoire, das nicht nur aus Märschen bestand, sondern auch komplexe sinfonische Werke und Transkriptionen von Orchesterliteratur umfasste. Komponisten wie Gustav Holst (Second Suite for Military Band) und Percy Grainger (Lincolnshire Posy) erweiterten die Ausdrucksmöglichkeiten von Blasorchestern, indem sie sowohl technische Brillanz als auch emotionale Tiefe forderten.
Heute
Heute gilt das sinfonische Blasorchester als eigenständige, vollwertige Klangformation, die sich durch ihre große Klangvielfalt auszeichnet. Neben klassischer und romantischer Musik gehören zeitgenössische Kompositionen, Filmmusik und sogar Crossover-Projekte zum Repertoire. Das moderne Blasorchester, bestehend aus einer festen Besetzung von Holz- und Blechbläsern sowie einer erweiterten Percussion-Sektion, ist in der Lage, sowohl zarte, intime Klänge als auch gewaltige Klanglandschaften zu erzeugen und hat sich fest in der sinfonischen Musikszene etabliert.